Zwischen Café und Ferienhaus
Auf das ganze Bundesland Rheinland-Pfalz bezogen, gehört die Pfalz zu den wichtigsten touristischen Triebmotoren. Kaum eine andere Region im Land zieht jährlich so viele Gäste an – und das überdies noch relativ harmonisch das ganze Jahr über. Wo Touristen sind, da sind Umsätze garantiert nicht weit entfernt. Doch wie lässt es sich am Pfalz-Boom in unternehmerischer Sicht teilhaben?
Die Pfalz als Touristenmagnet und somit Umsatzgarant
Man könnte wortreiche Gründe anführen, warum es sich für einen Pfalz-Fan lohnen kann, hier nicht mehr (nur) auf touristischen Pfaden zu wandeln, sondern als Geschäftsperson sowohl dazu beizutragen, die Attraktivität der Region weiterhin hochzuhalten, als auch davon finanziell zu profitieren.
Bei einem solchen Business-lastigen Thema dürften jedoch nüchterne Zahlen die ausdrucksstärksten Argumente liefern:
- Ganz Rheinland-Pfalz wurde zwischen Januar und November 2023 von insgesamt 8,1 Millionen Gästen besucht. Diese brachten es auf 21,09 Millionen Übernachtungen.
- Die Pfalz belegte dabei einen stabilen zweiten Platz aller Regionen im Land: 1,98 Millionen Gäste zog es hierhin, die es auf 4,30 Millionen Übernachtungen brachten – besser war nur die Mosel-Saar-Region. Rechnet man noch die Tagesgäste hinzu, dann beträgt der Wert sogar mehrere Dutzend Millionen Besucher.
- Im letzten Jahr vor der Pandemie, 2019, brachte es die Pfalz allein auf sagenhafte 2,2 Milliarden Euro Umsatz – ausschließlich aus den Brieftaschen der Besucher. Schon damals wurde betont, es gäbe noch „Luft nach oben“.
Egal ob Gründer oder erfahrener Unternehmer: Jeder kann aus solchen Daten herauslesen, dass es definitiv kein fruchtloses Unterfangen ist, hier ein Business mit einem klaren touristischen Schwerpunkt aufzubauen.
Die einzige tatsächliche Frage ist die, welche Art von Betrieb es sein soll. Denn Tourismus im Allgemeinen und Pfalz-Tourismus im Besonderen bieten sehr unterschiedliche Optionen – nicht zuletzt je nach persönlichem beruflichem Background.
1. Cafés und ähnliche Klein-Gastronomien in der Pfalz
Ein kleines Café im touristisch beliebten Ortszentrum; ein Eisladen in der Nähe eines gutbesuchten Wohnmobil-Stellplatzes; eine Snack-Bar am Startpunkt einer bekannten Pfälzer Wanderroute: Unter dem Dachbegriff Klein-Gastronomie gibt es einen ähnlichen Variantenreichtum wie bei den möglichen Standorten. Theoretisch und praktisch wäre sogar ein mobiles Geschäft möglich, das immer dort seine Pforten eröffnet, wo die Touristenströme besonders zahlreich sind.
Einheitlich ist hierbei nur eines: Ganz besonders im Vergleich mit einer „großen“ Gastronomie, etwa einem klassischen Restaurant oder einer Ausflugsgaststätte, ist alles deutlich kleiner. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Miete, Einrichtung, Personal – alles, was einen Gastbetrieb kennzeichnet und ausmacht, ist hierbei ungleich günstiger, überschaubarer und leichter zu managen als es bei „den Großen“ der Fall ist. Je nach Lage ist es gleichsam viel einfacher, ein solches Unternehmen aus architektonischer Sicht aufzubauen.
Gleichsam muss sich das jedoch nicht zwangsläufig negativ auf die Umsätze auswirken. Im Gegenteil. Je nach Art der Gastronomie ist die Verweildauer der Gäste ebenso geringer. Dadurch lässt sich in einem beliebigen Zeitraum ein größerer Durchsatz erzielen, was wiederum den Umsätzen zugutekommt. Da die Kosten, wie erwähnt, geringer sind, kann sich das am Ende sogar in größeren Gewinnen niederschlagen.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
Die zentralen gesetzlichen Bedingungen für die Eröffnung einer Klein-Gastronomie unterscheiden sich praktisch nicht von denjenigen für eine größere Lokalität. Das heißt,
- Alkoholkonzession (natürlich nur, falls es Alkoholausschank geben soll)
- Berufsgenossenschaftsmitgliedschaft
- Gesundheitszeugnisse
- Gewerbeschein
- Schulungsnachweise Lebensmittelrecht und -hygiene
- Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung
- Versicherung
Hinzu kommt naturgemäß noch eine gute Lage. Das heißt, wenigstens nicht allzu weit von den typischen Touristenströmen innerhalb der Pfalz entfernt. Hier ist durchaus Kreativität nötig.
Jenseits davon kommt es bei Café, Eisbar und Konsorten vor allem auf ein insgesamt stimmiges Gesamtkonzept mit sorgfältigem Marketing an. Es ist daher weniger relevant, ob es sich beispielsweise um eine Snack-Bar mit Pfälzer Köstlichkeiten handelt, oder um ein typisches Café, das Heißgetränke und Süßspeisen offeriert: Solange das Konzept stringent ist und genügend regionale Alleinstellungsmerkmale aufweist, stehen die Erfolgschancen gut.
2. Outdoor-Ausrüstungsgeschäfte und -verleihe
Ein beträchtlicher Teil des Pfalz-Tourismus basiert auf typischen Outdoor-Aktivitäten – dafür stehen bereits die zusammengenommen mehrere Tausend Kilometer langen Wanderwege in der Region. Dazu unter anderem Mountainbiken, Kanufahren, Klettern und natürlich Zelten bzw. Campen.
Viele dieser Tätigkeiten haben eine gewisse „Ausrüstungslastigkeit“. An diesem Punkt kommt der touristische Charakter der Pfalz hinzu: Viele Menschen suchen hier vor allem die kurzfristige Erholung für einige wenige freie Tage. Das bedeutet, viele Besucher möchten zwar derartige Outdoor-Erlebnisse genießen, sie bereiten sich aber darauf nicht zwangsläufig so umfassend vor wie auf einen deutlich längeren Intensivurlaub.
Für einen guten Geschäftsmensch bietet das ein breites Feld für Betätigungen. Denn zwischen Wanderschuhen, Mountainbikereifen, Schlafsack und Schlauchboot gibt es einen definitiven Bedarf in der Region. Das gilt nicht nur für Touristen, die erst hier alles kaufen wollen, was sie benötigen, sondern ebenfalls Besucher, die Ersatz und Upgrades brauchen. Erneut aufgrund der Besuchscharakteristik bietet es sich ebenso an, verschiedene Dinge als Mietobjekt anzubieten.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
„Outdoor“ ist ein äußerst heterogenes Betätigungsfeld. Angesichts der Vielfalt der in der Pfalz ausgeübten Aktivitäten werden Equipment-Händler in Spe daher nicht umhinkommen, sich in allen ein tieferes Wissen anzueignen. Denn in diesem Business spielt zudem das Thema Beratung eine besonders große Rolle. Das heißt, es sollte als Mindestmaß eine gewisse eigene Leidenschaft für solche Tätigkeiten vorhanden sein und ebenso etwas Praxiserfahrung – zumindest in ein, zwei Outdoor-Disziplinen.
Ebenfalls sind diese Fähigkeiten nötig, um das Angebotsportfolio „Pfalz-gerecht“ zu machen. Für die Klettermöglichkeiten in der Südpfalz sind andere Ausrüstungsgegenstände relevant als beispielsweise für die Dolomiten. Und wer hier wandert, benötigt ebenfalls nicht dasselbe Schuhwerk wie jemand, der etwa in den französischen Alpen diesem Steckenpferd nachgeht.
Heißt, das Angebotsportfolio sollte möglichst spitz auf die allgemeine Outdoor-Charakteristik und das Klima in der Pfalz zugeschnitten sein. Dort, wo es sich anbietet, können naturgemäß Kooperationen mit örtlichen Herstellern bzw. Spezialisten eingegangen werden.
Ebenfalls empfiehlt es sich dringend (selbst wenn es keinen Ausrüstungsverleih gibt) eine fähige Reparaturwerkstatt zu integrieren. Das kann gerade bei technisch komplexerer Ausrüstung interessante zusätzliche Einnahmequellen eröffnen.
3. Andenken- und Souvenirgeschäfte
In vielen touristisch interessanten Regionen und Städten gab es einstmals eine faktisch hundertprozentige Erfolgsgarantie: ein Fotogeschäft. Dieser Erfolgsgarant wurde jedoch erst durch das Aufkommen der Digitalfotografie und dann vor allem durch den Aufstieg des Smartphones mit seinen leistungsfähigen Kamerasystemen in scharfe Bedrängnis gebracht.
Kaum weniger alt, ja sogar eine der ältesten touristischen Geschäftsformen überhaupt, ist der Verkauf von Souvenirs bzw. Andenken. Tatsächlich sind diese Läden sogar ein interessanter Sonderfall im Einzelhandel sowie der heutigen Zeit:
- Die meisten Menschen kaufen Souvenirs nach wie vor als Erinnerung an und Mitbringsel von einer Reise. Beispielsweise würde sich wohl kaum jemand eine Schneekugel mit der Stiftskirche Neustadt bestellen, wenn er sie noch nicht besucht hat. Der Online-Verkauf spielt daher bei den Andenken eine spürbar untergeordnete Rolle. Das ermöglicht vollen Fokus auf das stationäre Geschäft.
- Die Deutschen stellen unter den Pfalz-Besuchern die absolute Mehrheit. Einer etwas älteren Erhebung aus dem Jahr 2017 zufolge gehören Sie zu denjenigen europäischen Reisenden, die die größte Bereitschaft zum Kauf von Andenken aufweisen.
- Gerade aufgrund der Inflation von Urlaubsfotos und -Videos sowie entsprechenden Kurznachrichten im Zuge der Digitalisierung haben physische Souvenirs praktisch nichts an Bedeutung eingebüßt. Im Gegenteil, in einer Zeit der digital fotografierten „Beliebigkeit“ bieten sie etwas Handfesteres.
Das alles sind taugliche Grundlagen dafür, um ein entsprechendes Geschäft zu eröffnen. Zumal ein solches Business noch ein erweitertes Portfolio offerieren und dadurch einen gewissen Kiosk-Anteil aufweisen kann.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
Eines muss hierbei jedoch klar sein: Selbst wenn das „Prinzip Andenken“ weiterhin hohe Erfolgschancen hat, so ist es dennoch unbedingt nötig, differenzierter an die Sache heranzugehen. Die klassische Ansichtskarte etwa, einst auch in der Pfalz ein unternehmerischer Selbstläufer, hat erheblich an Bedeutung verloren, selbst wenn sie noch nicht gänzlich ausgedient hat. Hier ist die Konkurrenz zum WhatsApp-Video und zum Instagram-Foto schlichtweg zu groß.
Ebenfalls zumindest schwierig sind klassische Deko-Objekte, die schnell beliebig wirken – insbesondere dann, wenn sie aus Massenproduktionen mitunter Tausende Kilometer abseits der Pfalz stammen. Das bedeutet für ein solches Business und seine Produkte:
- Althergebrachte Klassiker zwischen Wahrzeichen-Miniatur und Wanderstock-Plakette nur als ein Teil in einem insgesamt vielfältigeren Portfolio.
- Gerne kreativ und „um die Ecke gedacht“, mitunter auf der Retro-Welle schwimmend und dadurch längst Verschwundenes imitierend.
- Stets mit einer hyperregionalen Komponente versehen. Die Pfalz ist fast 5.500 Quadratkilometer groß und äußerst divers. Ein spürbarer Teil des Sortiments sollte sich deshalb nicht nur allgemein mit der Pfalz befassen, sondern der unmittelbaren Region des Geschäfts.
Einmal mehr (und nicht das letzte Mal in diesem Text) bieten sich zudem unbedingt Kooperationen mit anderen regionalen Personen an; insbesondere beispielsweise Künstlern oder Handwerkern.
Zudem darf es gerne ein kleines Zugeständnis an die digitale Ära sein: Computergesteuerte Laser, Schneidplotter, Stickmaschinen, 3D-Drucker und Ähnliches bieten die Option, hochpersonalisierte Andenken zu geringen Stückkosten anzufertigen – und dadurch mitunter sogar das digitale Foto vom Handy eines Kunden in ein greifbares Souvenir umzuwandeln.
4. Ferienhäuser sowie Bed & Breakfasts
Summa Summarum existieren in der Pfalz mehrere Tausend Ferienhäuser. Also prinzipiell Gebäude, die ein eigenversorgtes Urlauben mit allen Annehmlichkeiten eines regulären Hauses bzw. einer Wohnung verbinden – oftmals lediglich kompakter.
Viele dieser pfälzischen Ferienhäuser gehören Privatpersonen. Gekauft oder erbaut, um zumindest teilweise als Zweit-, respektive Ferienwohnsitz genutzt zu werden. Tatsache ist jedoch: Viele Besitzer schaffen es schlichtweg nicht, ihr pfälzisches Ferienhaus wirklich ganzjährig selbst zu nutzen. Zumindest nicht, solange sie noch im Berufsleben stehen.
In der Folge besteht die Gefahr für einen vielwöchigen Leerstand zwischen den Nutzungen – oder das Haus wird in diesen Zeiträumen vermietet. Aus dieser Warte aus betrachtet haben Ferienhäuser einen unternehmerischen Vorteil (sofern man es persönlich als solchen sehen möchte): Als einzige Option in diesem Artikel erfordern sie es nicht, seinen Lebensmittelpunkt in die Pfalz zu verlagern. Es genügt, in gewissen Abständen nach dem Rechten zu sehen. Für Reinigung und Checks zwischen zwei Vermietungen können Dienstleister gebucht werden.
Bed & Breakfasts (B&B) – oder deutsch-fachsprachlich „Hotels garnis“ sind das Gegenteil davon. Sie sind gleichzeitig (meistens zumindest) der Hauptwohnsitz ihres Eigentümers und Geschäftssitz. In dieser Form bieten sie ein familiäreres, persönlicheres Erlebnis als der Ansatz eines klassischen Hotels. Ein Bed & Breakfast hat in aller Regel nur wenige Gästezimmer und die Sicherstellung des leiblichen Wohls umfasst lediglich das namensgebende Frühstück – wobei sogar das optional sein kann.
Was die Erfolgschancen von beidem anbelangt, sprechen die Besucher- und Übernachtungszahlen der Pfalz für sich. Solange sich ein solcher Bau in einer halbwegs erreichbaren Ecke der Pfalz befindet, dürften Gäste nicht lange auf sich warten lassen.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
Neben der allesentscheidenden Lage kommen noch ein paar weitere Faktoren hinzu. Hierbei ist es jedoch nötig, zwischen Ferienhaus und B&B zu unterscheiden:
- Bed & Breakfast: Hier können vielfach klare Themen für das Haus bzw. die Gästezimmer darin überzeugen. Etwa eine generelle Ausrichtung für Paare, das Aufgreifen von markanten Details der Pfalz usw. Ebenfalls ist es unabdingbar, buchstäblich jederzeit mit Gästen unter einem Dach leben zu können. Durch die geringe Zimmeranzahl hält sich die Arbeitsbelastung im Vergleich mit einem Hotel zwar in Grenzen, dafür sind B&B-Betreiber jedoch ständig im Einsatz – wenigstens theoretisch. Und: Ein gewisses Können beim Zubereiten des namensgebenden Frühstücks ist ebenfalls hilfreich, sofern es nicht auf eine Art Buffet aus gekauften Zutaten herauslaufen soll.
- Ferienhaus: Hierbei spielt es eine Rolle, das Gebäude auf eine Weise einzurichten, die einerseits neutral genug ist, um viele Gäste anzusprechen, andererseits jedoch bei der eigenen Benutzung nicht zu unpersönlich wirkt. Da der Anteil der Vermietung meistens überwiegt, ist es dazu zudem unabdingbar, von den Notwendigkeiten der Gäste auszugehen, weniger den eigenen Bedürfnissen.
5. Wellness-Angebote
Neben den Outdoor-Aktivitäten in einer malerischen Landschaft bereisen ausnehmend viele Menschen die Pfalz, um dort einige Tage zu entspannen, den Alltagsstress hinter sich zu lassen, auf gut Deutsch „die Seele baumeln zu lassen“. Das beweist unter anderem die eher kurze durchschnittliche Verweildauer.
Das gesamte Thema Wellness spielt in diesem Zusammenhang eine enorm wichtige Rolle – groß genug, um vielfach sogar als Synonym für Entspannung zu gelten. Bereits das spricht dafür, sich damit eine geschäftliche Grundlage zu erarbeiten. Zudem existieren sehr unterschiedliche Dienstleistungen, die sich unter diesem Dachbegriff nennen lassen. Dadurch lässt sich ein sehr präzise den eigenen Neigungen und Fähigkeiten und den Zielgruppenwüschen angepasstes Konzept erstellen.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
Bei Wellness schwingt stets in gewisser Weise ein medizinischer Touch mit. Für die geschäftliche Praxis muss jedoch unterstrichen werden, wie scharf hierbei die Gesetze greifen.
Einfach gesprochen: Völlig gleich, um welche Wellness-Spielart es sich handelt, dabei muss allen Beteiligten stets klar sein, dass es sich hierbei nicht um heilende, lindernde oder anderweitig klar medizinisch-therapeutische Maßnahmen handelt. Wer beispielsweise entspannende Massagen anbieten möchte, muss explizit von „Wellness-Massagen“ sprechen und schreiben, damit kein falscher Eindruck einer physiotherapeutischen Massage aufkommt. Diesbezüglich sei auch auf den Deutschen Wellness Verband e.V. verwiesen.
Wenn diese Grundlage vorhanden ist und man überdies genügend Ahnung von „seinem“ Wellness-Gebiet hat, dann spielt einmal mehr das Thema Lage eine Rolle. Es muss kein Wellness-Hotel sein. Ebenfalls ist nicht zwingend eine Sauna nötig.
Wer jedoch Wellness-Behandlungen gleich welcher Art anbietet, sollte dabei auf ein insgesamt heimeliges Wohlfühl-Ambiente achten. Und natürlich muss die Fähigkeit vorhanden sein, durch das eigene Verhalten stets eine solche Atmosphäre zu erzeugen, selbst wenn man eigentlich gestresst ist – wichtig insbesondere für alle, die ein solches Angebot im Nebenerwerb betreiben möchten.
6. Kinder- und Jugendbetreuung
Was Menschen von einem Urlaub erwarten, ist höchst unterschiedlich. Das führt zu einer Situation, in der selbst Familien während dieser schönen Tage nicht stets zusammen das Gleiche erleben möchten. Unter dieser Prämisse gibt es durchaus für viele Urlauber einen Bedarf, ihren Nachwuchs in guter Obhut zu wissen, während sie selbst anderen Dingen nachgehen. Und sei es nur ein paar Stunden der Ruhe in einem Café oder einer Wellnessoase.
Sofern ein Mindestmaß an Erfahrung und Einfühlungsvermögen vorhanden sind, dazu entsprechende Räumlichkeiten, ist bereits eine gute Grundlage für ein florierendes Business vorhanden.
Was braucht es für Gründung und dauerhaften Erfolg?
Das Betreuen von Minderjährigen ist ein Thema, das zurecht verschiedenen rechtlichen Hürden unterliegt. Das Mindestmaß, um mit solchen Angeboten überhaupt auftreten zu können, ist eine Zertifizierung als Tagesmutter bzw. Tagesvater. Eine solche Qualifikation lässt sich primär bei verschiedenen Volkshochschulen in ganz Rheinland-Pfalz erwerben.
Allerdings: Damit dürfen lediglich bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut werden. Sollen es mehr Minderjährige sein, dann ist zwingend eine weitere pädagogische Ausbildung notwendig.
Das jedoch ist nur die rechtliche Basis, weiter benötigt es Folgendes:
- Eine kindgerechte Umgebung als grundsätzliches „Zentrum“ für das unternehmerische Angebot.
- Idealerweise unmittelbarer Zugang zu einem Outdoor-Angebot. Beispielsweise ein zum Gebäude zugehöriger (kleiner) Spielplatz.
- Möglichst viele Gelegenheiten im mittelbaren Umfeld, um den Kids weitere Erlebnisse zu bieten – etwa Wanderungen.
- Gerne Fremdsprachenkenntnisse bezogen auf die wichtigsten ausländischen Besucher der Pfalz. Demnach vor allem flämisch (Niederlande und Belgien) sowie Französisch (Belgien und Frankreich) und englisch (USA und UK).
Zudem ist eine besondere Denkweise von Vorteil: Im Gegensatz zu anderen Betreuungsangeboten geht es hier sehr kurzfristig zu. Die meisten Kinder bleiben nur wenige Tage, viele sogar nur einige Stunden. Immer befinden sie sich ebenso im Urlaub wie ihre Eltern es tun.
Es sollte also um weit mehr gehen, als die Kids für diesen Zeitraum „sicher zu verwahren“, sondern ihnen vielmehr ebenfalls schöne Urlaubsmomente und Auszeiten zu gestalten – egal ob vom heimischen Alltag oder den Eltern.
7. Weitere Denkansätze
Diese sechs Geschäftsideen dürften sich bei einer gezielten Herangehensweise stets bewähren. Die Pfalz bietet jedenfalls beste Grundvoraussetzungen für einen Erfolg. In der touristischen Praxis wären allerdings noch andere Vorgehensweisen möglich. Diese sollen hier nicht vorenthalten bleiben, werden aber aus Platzgründen nur deutlich kürzer genannt:
- Workshops im Sinn einer Verbindung von Angenehmem und Lehrreichem. Hierin bietet sich ein großes Portfolio zwischen diversen Künsten, Kochen und Gärtnern an.
- Guide- und Tour-Dienste, also das Anbieten von irgendwie geleiteten Erlebnissen in der Pfalz. Das ist vor allem dort interessant, wo Menschen abseits der touristischen Standards das Besondere suchen oder besagte Standards neu erleben möchten.
- Landwirtschaftlich-regionale Geschäfte als Neuinterpretation des „Tante Emma-Ladens“ mit einem größeren Fokus auf Touristen. Ein solches Geschäft kann sowohl in Richtung Souvenir gehen als auch Grundversorgung von Ferienhaus-Mietern mit dem zwar Lebensnotwendigen, aber dennoch Besonderen.
- Erlebnisanlagen zwischen Kletterseilgarten und Baggerfahren für kleine und große Kinder.
Insbesondere, wer bereits in der Pfalz lebt, sollte zudem versuchen, diese herrliche Region aus den Augen eines Besuchers zu betrachten. Dann fällt oft rasch auf, welche weiteren Geschäftsfelder sich auftun könnten. Nur eines ist dabei immer gleich: Die Pfalz wird noch für viele Jahre eine Menge Besucher aus nah und fern anziehen und dadurch immer gute Möglichkeiten bieten, unternehmerische Erfolge zu feiern.