Gut zu wissen
- Einwohnerzahl: ca. 4.060
- Lage: Lambrecht liegt im Landkreis Bad Dürkheim inmitten des Pfälzerwalds
- Gemeinde: Der Verbandsgemeinde Lambrecht sind folgende Gemeinden angeschlossen: Elmstein, Esthal, Frankeneck, Lambrecht, Lindenberg, Neidenfels und Weidenthal
- Besonderheit: Den Beinamen „Tuchmacherstadt“ verdankt Lambrecht der Textilindustrie, die den Ort lange Zeit prägte
Zu Lambrecht gehört auch der Weiler „Iptestal“
Willkommen im Pfälzerwalddorf Lambrecht
Gut ausgebaute Wander- und Spazierwege, aber auch Pfade führen zu tollen Aussichtspunkten und bizarren Felsen, schöne und urige Waldhütten laden zur Einkehr ein. Lambrecht liegt direkt am Mountainbikepark Pfälzerwald.
Gastronomie
In Lambrecht kann man in Gaststuben, Vereins- und Wanderheimen die typische Pfälzer Spezialitätenküche genießen. Für kurz- oder langfristige Aufenthalte stehen Ferienwohnungen und Gästezimmer zu Verfügung. Zudem bietet die Pfalzakademie Bildungs- und Tagungsräume an.
Übernachten, Unterkünfte
Sehenswürdigkeiten
- Beeindruckend ist die Felsformation Dicker Stein mit Aussichtsturm und die Felspartien Teufelsfelsen und Ochsenkopf
- Auch das Wohnhaus der Unternehmerfamilie Marx mit neugotischem Wasser- und Belvedereturm (1865) und die Protestantische Pfarrkirche aus dem 14. Jhrdt. sind sehenswert
- Die älteste Hütte des Pfälzerwald-Vereins Waldhaus Lambertskreuz (1907 erbaut) mit ältestestem bekannten Wegekreuz der Pfalz (8. – 9. Jahrhundert)
- Heidelandschaft auf dem Pfälzer Hüttensteig bei Lambrecht
- Der Friedrichsbrunnen: Hier hat der Sage nach Siegfried den Drachen getötet
- Die Burgruinen Neidenfels (13. Jhrdt.) und Lichtenstein (13. Jhrdt.) nahe dem Nachbarort Neidenfels
Freizeit
- Pfälzischer Jakobsweg (Speyer – Hornbach)
- Zustieg in die Museumseisenbahn Kuckucksbähnel
- Wandern (z.B. auf dem Pfälzer Hüttensteig oder die Nordroute des Pfälzer Jakobsweg) oder Radfahren, Mountainbiken (Lambrecht ist einer der Haupteinstiegspunkte zum Mountainbikepark Pfälzerwald)
- Nordic-Walking
- Besonders sehenswert sind die Klosterkirche mit Geib-Orgel (Konzerte im Sommer), Zunfthaus, Edith-Stein Ausstellung, Aussichtsturm Dicker Stein, PWV-Hütte Lambertskreuz, Naturfreundehaus Heidenbrunnental, Naturfreundehaus im Kohlbachtal, Klettergarten
- Alljährlich findet hier auch der legendäre Gäsbock-Mountainbike-Marathon statt. Mehrere Steinbrüche, eine Ruine und ein Waldseilpark bieten Kletterern zahlreiche Angebote in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in wunderbarer Naturlandschaft
Feste und Veranstaltungen
- Eierpicken am Ostermontag auf dem Pickplatz
- Ablieferung des Tribut-Geißbockes als Teil der Geißbockversteigerung am Pfingstdienstag in Deidesheim
- Geißbock-Festspiel auf dem „Marxparkplatz“
- Lambrechter „Geißbock-Kerwe“ am ersten Samstag im August
- sommerliche Abendmusiken in der ehemaligen Klosterkirche
- märchenhafter Adventsmarkt
- Geißbock MTB-Marathon samstags am zweiten Mai-Wochenende im Mountainbikepark Pfälzerwald
Orte in der Nähe von Lambrecht in der Pfalz
- Frankeneck in der Pfalz (1,88 km)
- Lindenberg in der Pfalz (2,00 km)
- Neidenfels in der Pfalz (2,43 km)
- Haardt in der Pfalz (5,25 km)
- Hambach in der Pfalz (5,87 km)
- Gimmeldingen in der Pfalz (5,93 km)
- Neustadt an der Weinstraße in der Pfalz (6,09 km)
- Esthal in der Pfalz (6,25 km)
- Königsbach in der Pfalz (6,46 km)
- Mußbach in der Pfalz (7,11 km)
Verkehrsanbindung
S-Bahn RheinNeckar mit den Linien S1 und S2 verkehrt über die Bahnstrecke Mannheim – Saarbrücken. Die B 39 führt durch den Ort. Die Museumseisenbahn Kuckucksbähnel (Neustadt an der Weinstraße – Elmstein) hält auch am Lambrechter Bahnhof.
Touristeninformation
Tourismus Lambrecht
Sommerbergstraße 3
67466 Lambrecht
Tuchweberei in Lambrecht – 400 Jahre lang klapperten die Webstühle
Lambrecht galt lange Zeit als die „Tuchmacherstadt“. Nachdem Wallonen das Tuchmacher – Handwerk mit ins Elmsteiner Tal brachten, klapperten 400 Jahre lang die Webstühle. Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhr Lambrecht einen industriellen Aufschwung. Fast 150 Jahre lang dominierte die Tuchmacherei das wirtschaftliche Leben, bis 1966 die letzte Tuchmacherei in Lambrecht ihre Pforten schloss. Nur ein Unternehmen, die Firma J. J. Marx, überlebte durch die Umstellung zur Schwertuchproduktion.
Die Gebrüder Haas beschäftigten in guten Zeiten bis zu 350 Mitarbeiter. In den 50er Jahren wurden synthetische Fasern wie Trevira, Dralon und Diolen entwickelt, die aber in den Lambrechter Tuchfabriken nur als fertige Garne verarbeitet werden konnten. Das führte in der Reißerei und Spinnerei häufiger zu Stillständen. Ähnlich verhielt es sich bezüglich der Fertigung von Kammgarn-Uniformstoffen für Bundeswehr, Post und Bahn. Insbesondere Modewechsel wie auch die Liberalisierung der Märkte (EU), mit erhöhtem Preisdruck durch Billiglohnländer (damals Italien) sorgten dann für den Abschwung und die Einstellung der Tuchproduktion in Lambrecht im Jahr 1961.
In den 1950er Jahren traten in der Färberei immer wieder Korrosionsprobleme an den Schaltern auf. Die Problembehebung führte zur genialen Erfindung von Quecksilberschaltern. Die Erfindungen wurden patentiert und konnten von dem Unternehmer Karl Mattil übernommen werden. So entstand daraus eine neue Geschäftsidee: Die 1952 gegründete „Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG“ – in den Fabrikräumen der ehemaligen Tuchfabrik.
Die Fabrikgebäude der ehemaligen Tuchfabrik Haas bilden als Beispiele für die Architektur der Gründerzeit und Ausdruck des Unternehmergeistes in ihrer Gesamtheit eine „Industrie-Denkmalzone“. Charakteristisch sind für die früheren Bauten ihre gestuften Giebel und die Gliederung u. a. mit „Sohlbankgurten“. Eindrucksvoll ist in seiner meisterlichen Steinmetzausführung mit glatten und bossierten Steinen, die teilweise ornamentiert auch Jugendstilformen aufnehmen, der 1907 errichtete Fabrikbau Klostergartenstraße 20 mit seinem prächtigen Portal. Neben diesen Bauten ist auch die nur unweit liegende „Villa Haas“ (Hauptstraße 103), als formenreicher und charakteristischer Bau des späten Historismus in der Denkmaltopographie als denkmalwürdig erachtet.
Quelle, Texte teilw. von Lehmann Gerald, Museumsleiter, Lindenberg