Social Media ist für Unternehmen zu einem unverzichtbaren Marketingtool geworden. Auf den verschiedenen Plattformen lassen sich neue Kunden finden, Einblicke in die Unternehmenskultur geben oder Produkte und Dienstleistungen bewerben. Vor der digitalen Trendwende im Marketing können sich weder große Konzerne noch kleine Betriebe verschließen. Dass man bereits mit kleinen Maßnahmen Wirkung erzielen kann, zeigen auch die Erfolgsgeschichten regionaler Unternehmen.
Social Media als umfassendes Marketinginstrument
Die sozialen Medien wurden ursprünglich dafür entwickelt, damit Menschen miteinander in Kontakt bleiben, alte Freunde wiederfinden und etwas aus ihrem Leben im Internet teilen können. Diese Kernfunktion haben Facebook, Instagram und Co. auch bis heute erhalten. Im Laufe der Jahre haben sich die sozialen Medien aber auch zu einem der wichtigsten Marketinginstrumente für Unternehmen entwickelt. Immerhin ist heutzutage mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung auf den verschiedensten Plattformen unterwegs. In Deutschland hingegen sind sogar 9 von 10 Menschen ab dem 16. Lebensjahr auf einer Social-Media-Seite unterwegs. Nirgendwo anders ist es also so einfach, Menschen in der eigenen Region oder auch überregional zu erreichen. Unternehmen können durch Social-Media-Strategien den Erfolg steigern, ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. Die Werbemaßnahmen sind zudem vielfältig. Unternehmen können eigene Business-Accounts erstellen und Einblicke hinter die Kulissen gewähren. Gleichzeitig lassen sich aber auch mit Werbepartnern Produkte und Marken bewerben.
Paradebeispiele aus der Region: Diese Unternehmen betreiben erfolgreiches Social-Media-Marketing
Auch in der Pfalz setzen immer mehr Unternehmen auf die Social-Media-Präsenz. So hat die regionale Bäckerei Görtz rund 11.000 Follower auf Facebook und Instagram. Über die digitalen Kanäle werden Informationen mit den Kunden geteilt, saisonale Produkte vorgestellt und Gewinnspiele ausgelost. Zudem werden Backrezepte für zu Hause geteilt, die Bäckerei aus der Pfalz macht online auf offene Stellen aufmerksam und wirkt in einem Podcast mit. Damit ist man für die gesamte Branche ein echtes Vorbild in Bezug auf eine umfassende Social-Media-Strategie. Große Konzerne wie BASF hingegen haben oft länderspezifische Accounts und natürlich ein deutlich größeres Publikum auf Social Media. Auch öffentliche Einrichtungen wie das Westpfalz-Klinikum sind auf Instagram und Co. präsent. Über die sozialen Medien werden vor allem Events geteilt. Aber auch allgemeine Gesundheitstipps und Stellenausschreibungen lassen sich so jederzeit mit den Followern teilen.
Werben auf Social Media: Die Macht der Influencer
Instagram, TikTok und andere Plattformen sind aber nicht nur Werbeplattformen für Unternehmen aus allen Branchen. Erfolgreiche Persönlichkeiten auf den verschiedensten Plattformen verdienen mittlerweile ihren Lebensunterhalt damit, Content zu erstellen. Je höher die Anzahl der aktiven Follower ist, desto mehr Geld lässt sich als Influencer verdienen. Dabei tauschen die Persönlichkeiten auf den verschiedenen Plattformen ihre Sichtbarkeit gegen Geld. Unternehmen können Influencer buchen und eine Werbekampagne starten. Dann werden Produkte, Dienstleistungen oder Marken in Storys, Videos und Posts präsentiert. Von vielen Followern werden Influencer nicht als Werbegesicht wahrgenommen. Da auch immer wieder private Inhalte und der Alltag gezeigt werden, werden diese Persönlichkeiten oft sogar als Bekannter oder Freund wahrgenommen. Buchen Unternehmen nun einen Influencer, wird eine Marke oder ein bestimmtes Produkt präsentiert. Dabei erzählen Influencer meist, wie nützlich ein bestimmtes Gadget im Alltag ist, wie bequem die neuen Schuhe sind und wie lecker der neue Diätshake ist. Solche Art von Werbung muss natürlich entsprechend gekennzeichnet werden. Dennoch wird Marketing durch die Influencer nahbar. Immer wieder wird nämlich betont, dass nur Produkte vorgestellt werden, die tatsächlich für gut empfunden wurden. Dass das nicht immer so ist, zeigt aber ein Blick hinter die Kulissen. Die Influencer arbeiten mit großen Managements zusammen, welche die Aufträge verwalten und für ein regelmäßiges Einkommen sorgen. Vor allem für junge Unternehmen und hippe Start-ups kann das Influencer-Marketing besonders vielversprechend sein. So lässt sich das Zielpublikum in kürzester Zeit erreichen. Wenn spannende Produkte oder Dienstleistungen entwickelt wurden, kann der Vertrieb so innerhalb kürzester Zeit zum Selbstläufer werden.
Ein eigener Social-Media-Account für Unternehmen: Die digitale Visitenkarte
Ob großer Konzern oder kleine Bäckerei. Ein eigener Social-Media-Account ist in der heutigen Geschäftswelt unerlässlich. Die Präsenz auf den verschiedensten Plattformen dient sozusagen als digitale Visitenkarte. Wer online nicht zu finden ist, verliert viele potenzielle Kunden. Denn immer mehr Menschen informieren sich vorab im Internet und auf Social Media. Dabei gilt es, die eigene Zielgruppe zu kennen. Denn die diversen Plattformen werden unterschiedlich genutzt.
• Facebook vor allem für Babyboomer und Millennials
• Instagram vor allem für Millennials und die Gen Z
• TikTok vor allem für die Gen Z und die Generation Alpha
Ein Social-Media-Account kann zudem besonders vielfältig genutzt werden. Unternehmen können Einblicke in den Arbeitsalltag gewähren, Mitarbeiter präsentieren, Produkte vorstellen oder auch für Events werben. Immer häufiger läuft auch die Jobsuche über Social Media ab. Dabei werden Stellenausschreibungen direkt über den Unternehmensaccount gepostet. Interessenten können sich dann gleich mit dem Smartphone bewerben. Dabei spricht man vom sogenannten Social-Media-Funnel. Hierbei werden potenzielle Interessenten mit einem Post angesprochen und dann direkt auf die Webseite des Unternehmens geleitet. Dort kann die Stellenbeschreibung eingesehen und eine Bewerbung abgesendet werden.
Der Algorithmus für beste Zielgruppenanalyse
Hinter allen Social-Media-Plattformen steckt ein eigener Algorithmus. Dieser analysiert, was für den jeweiligen Nutzer von Interesse ist und spielt dann entsprechende Beitragsvorschläge aus. Den Algorithmus der Social-Media-Plattformen können sich aber auch Unternehmen zunutze machen. Denn die Zielgruppenanalyse direkt über Social Media ist oft effektiver als jede andere Methode. Aufgrund der vielen verfügbaren Daten müssen Unternehmen nur grobe Richtlinien vorgeben. Der Algorithmus spielt die beworbenen Beiträge dann automatisch an Personen aus, die Interesse dafür haben könnten. Dadurch lassen sich die eigenen Marketingstrategien binnen kürzester Zeit optimieren. Kleine Unternehmen haben oft nicht das Budget für professionelles Marketing. Da die Kosten für Werbung auf Social Media aber überschaubar sind, kann die Zielgruppe aber selbst mit geringem Budget effektiv angesprochen werden. Natürlich müssen Unternehmen vorab wissen, wen sie in etwa mit ihren Produkten ansprechen möchten. Diese Entscheidung kann der Algorithmus von Facebook, Instagram und Co. derzeit noch nicht treffen.
Social-Shopping: Früh in die Zukunft investieren
Natürlich tun sich auch auf Social Media immer wieder neue Trends auf. Diese entwickeln sich meist in den USA oder dem asiatischen Raum und schwappen dann auch nach Mitteleuropa über. Ein Trend, der hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt, ist beispielsweise in China zu einem Multimillionen-Markt geworden. Dabei dreht sich alles um das Social-Shopping. Dabei haben Nutzer die Möglichkeit, direkt über Social Media Produkte zu erwerben. Das ist grundsätzlich auch bereits in Deutschland möglich, hat sein volles Potenzial aber noch längst nicht ausgeschöpft. Beim Social Shopping in China können Kunden bereits jetzt direkt Produkte im Livestream kaufen. Dabei erinnert das Ganze ein bisschen an die Anfänge des Teleshoppings. Auf Social Media wird die Verkaufsstrategie aber greifbarer und authentischer. Im Endeffekt bedeutet das natürlich auch einen gesteigerten Umsatz. Die Werbestrategie dahinter ist einfach. Es braucht besonderen Content, der möglichst viele Menschen in den Livestream bringt. Hierbei können auch kleine und regionale Betriebe stark profitieren. Der Imker kann beispielsweise direkt im Livestream zeigen, wie er seinen Honig produziert. Bei richtiger Inszenierung erfolgt dann von vielen potenziellen Kunden ein umgehender Kauf. Zudem können Live-Veranstaltungen mit begeisterten Kunden, Experten und Mitarbeitern des Unternehmens geplant werden. Social-Shopping kann vor allem für jegliche Konsumgüter eine wahre Goldgrube sein. Derzeit bieten die Social-Media-Kanäle in Deutschland noch keine Möglichkeit für das Einkaufen über einen Livestream. Für Unternehmen lohnt es sich aber bereits jetzt, sich eine passende Strategie zurechtzulegen.
Follower generieren: Wie Unternehmen auf Social Media erfolgreich werden
Um für den eigenen Unternehmensaccount Sichtbarkeit in den sozialen Medien schaffen zu können, muss eine ausgeklügelte Marketingstrategie verfolgt werden. Dabei braucht es vor allem visuellen Kontext. Hier gilt das Motto: Bild schlägt Text, aber Video schlägt Bild. Die Menschen in den sozialen Medien möchten sich von Inhalten fesseln oder unterhalten lassen. Es braucht direkt von der ersten Sekunde an einen Trigger, damit ein Inhalt nicht übersprungen wird. Damit der Business-Account Erfolg hat, muss das eigene Unternehmen also bestmöglich in Szene gesetzt werden. Dabei reicht es natürlich nicht aus, allgemeine Fakten unter einem Bild zu posten. Es braucht Inhalte mit Emotion, Spannung oder Humor. Das weckt Interesse und sorgt dafür, dass die Nutzer zu Followern werden. Immer beliebter werden auch Gewinnspiele, um die Follower-Zahl von Unternehmensaccounts in die Höhe schießen zu lassen. Dabei werden in der Regel die eigenen Produkte oder Dienstleistungen verlost. Bedingung ist, dass die Teilnehmer dem Account folgen und den Beitrag teilen. So lässt sich innerhalb kurzer Zeit ein reges Interesse wecken. Durch Gewinnspiele steigt auch die Häufigkeit der Interaktion mit einem Beitrag. Der Social-Media-Algorithmus stuft den Beitrag dann als relevant ein und spielt den Inhalt immer mehr Usern aus. So kann selbst ein Beitrag von einem Unternehmen „viral gehen“.
Mixed-Marketing: Flyer und Social Media schließen sich nicht aus
Für regionale Unternehmen wie Hotels, Ärzte oder auch Restaurants in der Pfalz ist es besonders wichtig, die potenziellen Kunden in der Umgebung für sich zu gewinnen. Dabei zeigt sich Mixed-Marketing oft noch als wirksamste Strategie. Vor allem ältere Menschen sind nicht im Besitz eines Social-Media-Accounts und bleiben von dieser Werbemaßnahme vollkommen unberührt. Diese Zielgruppe kann nach wie vor ganz einfach über einen Flyer in der Postwurfsendung angesprochen werden. Die klassische Printwerbung und die moderne Social-Media-Werbung schließen einander nicht aus. Um maximale Sichtbarkeit generieren zu können, stellt sich anfangs wieder die Frage nach der Zielgruppe. Wer vor allem Jugendliche ansprechen möchte, sollte die Werbemaßnahmen intensiver auf digitale Plattformen verlagern. Wenn hingegen eher Menschen über 50 Jahre angesprochen werden sollen, liegt das Hauptaugenmerk nach wie vor auf klassischen Werbemethoden.